Das Leben ist endlich, das wissen wir alle, aber wir alle verdrängen diese unumstößliche Tatsache auch sehr gerne. Natürlich ist der Tod kein schönes Thema, er ist aber ein besonderes Ereignis im Leben, das ebenso geplant werden sollte wie andere Großereignisse. Sowohl für die Betroffenen, aber auch für Sie Angehöriger, der eventuell die Pflege eines Sterbenden übernimmt, hat unser 11880.com-Bestattung-Ratgeber das sensible Thema aufgegriffen und sagt Ihnen, wie Sie mit dem nahenden Lebensende umgehen können.
Tod – Verdrängung bringt nichts
Alle Menschen betrifft es, doch nur die wenigsten Menschen gehen offen mit dem Thema Tod um. Sterben müssen wir alle irgendwann, doch nur wenige trauen sich, sich überhaupt mit dieser unumgänglichen Tatsache auseinanderzusetzen. Dabei ist ein Plan für die letzte Lebensphase sehr empfehlenswert. Den müssen Sie natürlich nicht entwerfen, wenn Sie noch jung und agil sind. Aber das Sterben birgt viele organisatorische Aufgaben, nicht nur die Planung der Bestattung. Und vor allem, wenn Sie die Diagnose einer schweren, tödlichen Krankheit haben, sollten Sie wissen, dass das Zu-Hause-Sterben, das sich viele insgeheim wünschen, nicht so angenehm ist, wie man denkt.
Zu Hause sterben?
Denn zu Hause ist es nur am schönsten, wenn man sich gut und gesund fühlt. Klar, ein paar kleinere gesundheitliche Probleme überwindet man natürlich auch in den eigenen vier Wänden. Aber wenn ein Mensch stirbt, will er das irgendwann nicht mehr zu Hause. Das Bewusstsein und die Bedürfnisse ändern sich irgendwann, wenn die Anzeichen des Todes sich mehren. Dann wollen Sterbende nicht mehr zu Hause sein, sondern an einem Ort, wo Schmerzen, Angst oder Atemnot gelindert werden können.
Das Innenleben beim Sterben
Statistisch gesehen wollen die allermeisten Menschen zu Hause sterben. Das aber nur, solange sie gesund und munter sind. Während eines langen, beängstigenden Sterbeprozesses sieht das Innenleben des Sterbenden ganz anders aus. Jetzt, da der Tod nicht mehr so weit entfernt scheint, wünschen sich viele, in guten, fachkundigen Händen zu sein. Sie möchten Krankenschwestern, Ärzte sowie Experten der Palliativversorgung in ihrer Nähe wissen. Trotzdem wünschen die meisten sich natürlich auch ihre Angehörigen an ihrer Seite, mit denen sie zurückblicken können, denen sie ein paar ewige Geheimnisse verraten können oder die einfach nur ihre Hand halten.
Veränderungen beim Sterben
Sowohl Betroffene als auch Angehörige müssen wissen, dass der Körper jetzt weitreichende Veränderungen durchläuft. Die körperliche Kraft und Energie schwinden, ebenso wie das Interesse an der Umwelt. Gleichzeitig erhöht sich der Bedarf nach Ruhe und Schlaf. Dabei zeigen viele Sterbende aber immer wieder Anzeichen von Unruhe, decken sich ab oder zeigen scheinbar unmotivierte Bewegungsabläufe. Hier ist es gut, die Betroffenen durch sanfte Berührungen, durch Zureden oder Gesang zu beruhigen. Und auch Humor ist in dieser Phase noch erlaubt!
Manche Sterbende blühen auch wenige Tage vor dem Tod noch einmal auf. Sie fühlen sich plötzlich noch einmal frisch und klar und legen oben genannte Verhaltensweisen zeitweise ab.
Körperliche Veränderungen vor dem Tod
Eine Phase, in der der Körper noch einmal die Möglichkeit zum Abschied nehmen zu geben scheint. Das ist aber nur ein vorübergehendes Phänomen, denn eigentlich sind auch die physischen Anzeichen eindeutig:
- Der Kreislauf verändert sich und beeinflusst den gesamten Körper: schwacher Puls, niedrige Körpertemperatur, manchmal aber auch vermehrtes Schwitzen.
- Die Sprache ändert sich, die Sterbenden scheinen sich hin und wieder in einer eigenen Welt zu bewegen und berichten möglicherweise von mysteriösen Visionen oder Erscheinungen. Sie erleben aktiv das Ende.
- Die Atmung wird schneller und flacher, manchmal aber auch sehr langsam und es kommt zu langen Atempausen.
- Durch einen veränderten Stoffwechsel lässt sich in manchen Fällen ein unangenehmer Geruch wahrnehmen. Auch die Nierenfunktion verringert sich und durch den veränderten Urin verschlechtert sich das Raumklima.
- Verringerter Hunger und Durst führt zu austrocknender Mundschleimhaut, regelmäßige Mundpflege ist wichtig.
Wann steht der Tod unmittelbar bevor?
Dies alles sind schon eindeutige Anzeichen dafür, dass der Körper sich auf den Tod vorbereitet. Dennoch kann hier noch keine genaue Angabe gemacht werden, wie nah der Tod wirklich ist. Das ist bei folgenden Symptomen anders:
- eingefallene Augen, weiter Blick, kaum noch Pupillen-Reaktion auf Licht
- offen stehender Mund
- grauer Teint
- dunkle Flecken an der Körperunterseite, Händen und Füßen
- oben genannte Symptome bei Puls und Atmung werden deutlicher
Am Ende sind es auch Puls und Atmung, die letztlich beim tatsächlichen Todeseintritt ausbleiben. Tritt der Tod ein, folgen die letzten Atemzüge und der Körper stirbt.
Das Sterben akzeptieren
Erst in diesen letzten Atemzügen können manche Sterbende den Tod akzeptieren. Andere Menschen nehmen das Unausweichliche aber auch schon viel früher an, zum Beispiel, wenn sich die oben beschriebenen ersten Anzeichen einstellen. Für unheilbar Kranke dagegen kann der Tod auch eine ersehnte Erlösung sein. Für die Angehörigen sind die vielen psychischen und physischen Veränderungen während des Sterbens schwierig anzunehmen. Sie wollen den Sterbenden retten oder ihn in der Realität halten. Wichtig ist aber, dass Sie versuchen, sich auf das Erlebnis des Sterbenden einzulassen oder es zumindest nicht zu bewerten oder gar lächerlich zu machen.
Trost am Sterbebett
Viel wichtiger ist, dass Sie dem Sterbenden Trost spenden. Seine Seele nimmt Abschied und nur die Ehrfurcht vor diesem Erlebnis – das keiner von uns Lebenden kennt – kann dem Sterbenden ein wirklich helfender Trost am Sterbebett sein. Sofern möglich, können Sie den Sterbenden auch fragen, ob er noch etwas Dringliches, vielleicht Unausgesprochenes sagen möchte. Vielleicht wollen auch die Angehörigen noch etwas dieser Art sagen. Insgesamt sollte das Trösten jedoch in Stille und Andacht erfolgen. Seien Sie liebevoll, verständnisvoll aber vor allem anwesend. Sofern der Sterbende es nicht ausdrücklich wünscht, sollte er nicht alleine dem Tod gegenüberstehen.
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