Wenn ein Mensch stirbt, geschieht dies meistens nicht ohne einen Nachruf. Dabei handelt es sich um eine traditionelle und nachträgliche Würdigung des Toten, seiner Lebensleistungen und seiner Person. Ein Nachruf kann mündlich erfolgen, ist aber meist schriftlicher Natur, zum Beispiel in Zeitungen. Möchten auch Sie einen Angehörigen nicht einfach so aus dem Leben scheiden lassen? Verkünden Sie der Welt, welch ein toller Mensch Sie kürzlich verlassen hat. Unser 11880.com-Bestattung-Ratgeber sagt Ihnen, was alles zu einem würdevollen Nachruf dazugehört.
Der Nachruf in früheren Epochen
Der Nachruf hat eine fast ebenso lange Tradition wie die Bestattung selbst. Schon in der Antike haben Hinterbliebene oder andere Lebende über die Verstorbenen Worte im Gedenken gesprochen oder geschrieben. Und auch schon damals galt der Nekrolog – so das altgriechische Fremdwort für den Nachruf – als Würdigung des Toten und seiner Lebensleistung. Schon in diesen Zeiten wurde viel Wert auf einen Nachruf gelegt, um den Namen des Toten zu ehren und in Erinnerung zu halten. Bis heute hat sich die Tradition des Totengedenkens in vielen gesellschaftlichen Bereichen erhalten.
Regeln des Nachrufs
Und bis heute sind auch die Regeln beim Verfassen eines Nachrufs erhalten geblieben, während einige sich gewandelt oder ganz neu gebildet haben. Wir geben einen Überblick:
- Ein Nachruf hat immer eine positive Grundhaltung,
- stellt den Verstorbenen persönlich und charakterlich vor,
- erwähnt die wichtigsten Lebensstationen und
- wird daher von einer dem Verstorbenen vertrauten Person verfasst.
Nachruf im geschäftlichen Kontext: formale Regeln
Aber nicht nur im privaten Kontext, auch für verstorbene Mitarbeiter, Kollegen und Vereinsmitglieder werden häufig Nachrufe verfasst. Das Schreiben dieser Nachrufe unterscheidet sich deutlich von den eher formlosen Nachrufen von Familie und Freunden.
Diese drei Fauxpas sollten Ihnen hierbei auf keinen Fall unterlaufen:
- korrekte Lebensdaten (Alter & Geburtsdatum), Fehler sind hier besonders unangebracht!
- Nachrufe im Rahmen des Arbeitsverhältnisses keinesfalls vor dem familiären Nachruf
- Werbung für das eigene Unternehmen (in jeglicher Form) unter keinen Umständen in den Nachruf integrieren
Inhaltlich gehört zum guten Ton:
- kompletter Name (inkl. Titel)
- „Herr“ oder „Frau“
- das Wort Nachruf in der Überschrift vermeiden
- Funktion im Unternehmen oder im Verein
- Dauer der Tätigkeit
- evtl. Ehrungen erwähnen
- falls von den Angehörigen erlaubt, nennen Sie das Datum der Trauerfeier
- Informationen zum Verfasser des Nachrufs
Der letzte Punkt unterscheidet sich von Fall zu Fall ein wenig. Firmen geben häufig ihren Firmensitz an, wohingegen die Anschrift bei Vereinen und Behörden meist weggelassen wird. Auch über die genannten Verfasser sollte man sich beim Verfassen des Nachrufs Gedanken machen. Üblicherweise wird neben den Mitarbeitern auch die Geschäftsführung genannt, selbst wenn diese den Mitarbeiter nicht persönlich kannte.
Inhalt des Nachrufs
Um dem Gedenken an den Toten gerecht zu werden, werden verschiedene Epochen des Lebens aufgenommen. Hier stehen meistens Leistungen, familiäres Glück oder persönliche Eigenschaften im Mittelpunkt. Der positive Einfluss durch den Verstorbenen auf seine Mitmenschen findet ebenfalls häufig Einzug in den Nachruf. Nehmen Sie all dies auf, wenn Sie meinen, dass dies dem Toten am besten gerecht wird. Bauen Sie vielleicht auch persönliche Erfahrungen oder einfach auch Anekdoten aus dem Leben des Verstorbenen ein, um den Nachruf so angenehm wie möglich zu gestalten. Zum Schluss geben Sie noch einen Ausblick in die Zukunft und sagen Sie, wie gerne und in welchen Situationen Sie sich an den Toten erinnern werden.
Nachruf hilft bei der Trauerarbeit
Ein so erstelltes Dokument über einen verstorbenen Menschen hilft den Angehörigen, aber auch vielen anderen Hinterbliebenen dabei, sich gebührend von einem Menschen zu verabschieden. Für die Trauerarbeit leistet der Nachruf einen wichtigen Beitrag, denn das wohlwollende Gedenken an das Leben des Toten, seine wichtigsten Errungenschaften, seine schönsten Momente, zeigt, dass es ein gutes, erfülltes Leben war und, was wiederum den Trauernden beim Abschiednehmen hilft. Der Nachruf ist somit neben Traueranzeigen oder Trauerkarten eine ganz ausführliche, persönliche Geste, die sowohl dem Verfasser als auch den anderen Trauernden eine enorme Stütze bei der Trauerbewältigung sein kann.
Wie lang sollte ein Nachruf sein?
Dabei gibt es aber keinerlei Vorgaben darüber, wie lang oder detailliert ein Nachruf sein muss. Über manche prominente Verstorbene gibt es lange Nachrufe in Zeitschriften oder sogar ganze Filme. Aber nicht nur die Prominenten haben eine ausführliche Würdigung und Reminiszenz ihres Lebens verdient: Wenn Sie den Verstorbenen geliebt haben und der Nachwelt noch einmal sagen wollen, welch eine großartige Person von Ihnen gegangen ist, können Sie einen persönlichen Nachruf in beliebiger Länge verfassen. Das kann ein einziger Satz sein, etwa ein Lebensmotto oder ein Sprichwort, das alles perfekt auf den Punkt bringt. Sie können Ihren Nachruf beispielsweise aber auch in Form einer Gedenkrede auf der Trauerfeier konzipieren. Vielleicht lässt es sich folgendermaßen zusammenfassen: Je enger die Bindung, desto ausführlicher wird wohl der Nachruf ausfallen.
Wo wird der Nachruf veröffentlicht?
Die Zeitung ist auch heute noch ein häufig genutztes Medium für den Nachruf. Mittlerweile haben sich im Internet aber auch ganze Trauerportale etabliert, auf denen Trauerende Ihren Nachruf veröffentlichen können. Alternativ ist auch ein eigener Blog ein guter Ort, um dem Verstorbenen zu gedenken. Hier kann der Nachruf ganz formlos stattfinden und gestaltet werden.
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