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Grabgestaltung

Grabgestaltung

Grabgestaltung
© Kenny10 – istockphoto.com
Die Grabgestaltung dient nicht nur der reinen Optik, sondern ist für einige Menschen auch fester Bestandteil der Trauerbewältigung. Der eigene Geschmack sowie die Vorstellungen des Verstorbenen fließen in die Gestaltung des Grabes mit ein, aber auch hierbei gibt es einige Dinge zu beachten. Unser 11880.com-Bestattung-Ratgeber erklärt, worauf Sie bei der Grabgestaltung achten müssen und bietet kreative Anstöße für eine noch schönere Gestaltung.

Gliederung der Grabfläche

Ein Grab soll Ruhe, Harmonie und Friedlichkeit ausdrücken. Dies wird am ehesten erreicht, wenn man sich an den Goldenen Schnitt hält, der eine Strecke in zwei Teile teilt. Hierbei verhält sich der kleinere Teil im selben Maß zum größeren Teil, wie dieser zur gesamten Länge der Strecke. Als Ausgangspunkt gilt das Grabmal. Grabsteine haben durch ihre Form, Farbe, Höhe und Volumen einen erheblichen Einfluss auf die restliche Gestaltung und den Aufbau der Beete. Die Bepflanzung kann zum Beispiel die Form des Grabsteins aufgreifen, wobei dies mit möglichst wenigen Arten erreicht werden sollte. Im besten Fall soll an der Grabstelle ein harmonisches Gesamtbild entstehen, das keine Unruhe verbreitet. Mit dem richtigen Material (Steine, Grün etc.) werden auf der Grabstätte zudem Akzente gesetzt.

Die Grabmaße sind von Ort zu Ort sehr unterschiedlich, beispielsweise 120 x 240 cm für ein Wahlgrab oder 120 x 120 cm für ein Urnengrab. Die Größe der Fläche hat unweigerlich auch Einfluss auf die restliche Grabgestaltung und muss insbesondere bei der Bepflanzung bedacht werden. Bevor Sie mit der Gestaltung beginnen, sollten Sie sich auf dem Friedhof vorher die umliegenden Grabanlagen ansehen und den Friedhofsgärtner fragen, welche Bestimmungen für die Gräber gelten.

Grabbepflanzung für die Grabgestaltung

Grabbepflanzung
© emer1940 – istockphoto.com

Blumen und andere Pflanzen sind neben dem Grabstein das wichtige Element der Grabgestaltung. Da Grabpflanzen normalerweise nicht täglich gepflegt werden und den natürlichen Witterungen ausgesetzt sind, sollten sie entsprechend sorgsam ausgewählt werden. Wählen Sie am besten pflegeleichte, schwachwüchsige Pflanzen, die sich zurückschneiden lassen und in Ihrer Höhe überschaubar sind. Insbesondere der Standort ist jedoch entscheidend für die Auswahl, da die Lichtverhältnisse und der Niederschlag den größten Einfluss auf das Wachstum und den Erhalt der Pflanzen haben.

Pflegeleichte Grabgestaltung mit Bodendeckern

Besonders gut geeignet sind immergrüne Bodendecker, welche das ganze Jahr überdauern und kaum Pflege bedürfen. Sie wachsen nur sehr niedrig und flächendeckend, was gerade in Kombination mit Grabschmuck einige Freiheiten gewährt. Darüber hinaus wird auch die Inschrift des Grabsteins nicht verdeckt. Durch den breiten Wuchs wird der Boden vor Austrocknung geschützt und Unkraut hat kaum eine Chance sich auszubreiten. Bekannte Arten sind unter anderem Efeu, Vergissmeinnicht, Haselwurz und Sternmoos. Diese Bodendecker fühlen sich an halbschattigen und schattigen Plätzen am wohlsten. Silberwurz, Polster-Phlox und Kriechwacholder mögen es dagegen lieber sonnig. Achten Sie daher beim Gestalten vor allem auf Licht und Schatten, um gute Bedingungen für Ihre Pflanzen zu schaffen. Einmal gepflanzt ist der Aufwand sehr groß, die Bepflanzung komplett zu erneuern.

Rahmengehölze werden dagegen zur Umrandung des Grabes verwendet und müssen regelmäßig geschnitten werden, um die Einfassung dauerhaft zu erhalten. Bei guter Pflege und je nach Art halten Gehölze fünf bis zehn Jahre. Beispiele für Rahmenbepflanzung wären Eibe, Gelbe Fadenzypresse und Zwergfichte.

Laut den Richtlinien für Gärtnerische Grabgestaltung von 1971 sollten Bodendecker 60 % und die Rahmenbepflanzung etwa 25 % der Gesamtbepflanzung ausmachen. Die restlichen 15 % beziehen sich auf Wechselbepflanzung, die vor allem für die Symbolik verwendet werden. Durch Trittplatten, Schalen mit kleinen Blühpflanzen, Dekoration etc. kann es jedoch zu Abweichungen in den Prozenten kommen.

Symbolik bei der Grabgestaltung

Grabblumen
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Wechselbepflanzung bzw. saisonale Blumen wie Stiefmütterchen oder Schneeheide setzen im Frühling bunte Akzente, ohne dabei viel Pflegeaufwand zu erfordern. Sie kommen vor allem bei der Formgestaltung zum Einsatz, um z. B. Kreise, Dreiecke oder geschwungene Formen zu erzeugen. So können Sie optisch immer wieder neue Schwerpunkte setzen.

Steht für Sie vor allem die Symbolik im Vordergrund, sind bestimmte Blumen besonders gut für die Grabgestaltung geeignet. Jeder kennt die Rose als traditionelle Symbol für die Liebe, doch es gibt noch viele weitere Blüten, mit denen eine Botschaft ausgesendet werden kann. Die Kamille kennt man beispielsweise in erster Linie vor allem als Teesorte, dabei versprüht sie als Grabbepflanzung Hoffnung, Trost und Heilung. Weiße Hortensien gelten dagegen als Todesblumen und sollen Hochachtung ausdrücken – ideal also für die Grabbepflanzung. Je nach Blumen-Bedeutung bringen Sie so unterschiedliche Gedanken und Gefühle zum Ausdruck, welche die Grabgestaltung auf diese Weise noch persönlicher machen.

Farben und Blumenarten in der Grabgestaltung

Blumen fuer Friedhof
© emer1940 – istockphoto.com

In Deutschland müssen Sie bei der Grabgestaltung auch auf die Farben achten, denn auch diese wird in den bereits genannten Richtlinien festgelegt. Die Farben sollten den Grundprinzipien der Farblehre nach Johannes Itten folgen. Die Farbabstimmung folgt demnach den Wechselbeziehungen der Farben zueinander. Das bedeutet, dass Sie auf Farben achtgeben sollten, die sich ergänzen oder gegenseitig abheben. Dies gilt sowohl für die Dauerbepflanzung als auch für die Wechselbepflanzung. Die Farbe und Lage des Grabes sowie die Lichtverhältnisse sind ebenfalls zu berücksichtigen. Trotz der Einschränkungen stehen Ihnen viele Möglichkeiten offen, das Grab des geliebten Menschen zu einem wahren Blickfang zu gestalten.

Bedenken Sie, dass je nach Jahreszeit andere Blumen in Ihrem Beet gedeihen. Im Frühjahr erblühen die schönen Narzissen, Tulpen, Gerbera, Vergissmeinnicht und Calla. Mehr Sonne mögen Geranien, Dahlien, Gazanien und Eisbegonien, weshalb sie sich besser für den Sommer eignen – hierbei sollten Sie jedoch beachten, dass einige Sommerblumen trotzdem schattige Plätzchen bevorzugen und ausreichend mit Wasser versorgt werden müssen. Im Herbst können Sie gerne Alpenveilen, Chrysanthemen, Besenheide und Currykraut verwenden, während im Winter hauptsächlich die immergrünen Bodendecker für Begrünung sorgen. Wichtig ist vor allem die kontinuierliche Grabpflege, um rechtzeitig die richtigen Pflanzen einzupflanzen und durch andere zu ersetzen.

Der passende Boden für die Grabbepflanzung

Es muss nicht nur Erde sein – auch weißer Kies oder der beliebte Rindenmulch sind für die Gestaltung des Grabes geeignet. Sie werden als zusätzliche Schicht über die Erdschicht gestreut und verhindern so die Verbreitung von Unkraut und Moosen.

Grabgestaltung mit Kies
© Kenny10 – istockphoto.com

Als gestalterisches Mittel kann vor allem weißer Kies punkten, denn durch den hellen Kontrast zu bunten Blumen kommen diese natürlich noch besser zur Geltung. Besonders schön wirkt Kies, wenn er nur für Teilflächen verwendet wird. Überlegen Sie sich vorher jedoch genau, welche Pflanzen Sie verwenden möchten, um ein harmonisches Bild zu erzeugen. Auch Blumenvasen, Grablichter und kleine Statuen werden durch die Verwendung von Kies akzentuiert. Möchten Sie für das Grab Kies großflächig verwenden, sollte die Grabumrandung aus Steinen oder Steinplatten bestehen. Damit verhindern Sie, dass der Kies mit der Zeit auf benachbarte Flächen wegrutscht.

Rindenmulch, also nichts anderes als zerkleinerte Baumrinde, ist ein wahrer Wetterexperte. Im Sommer hält er die Bodenfeuchtigkeit aufrecht, während er im Winter zusätzlich Frostschutz gewährt. Rindenmulch eignet sich jedoch weniger für Bodendecker und sollte nicht höher als 5 cm aufgetragen werden.

 



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