Unsere Haustiere wachsen uns mit der Zeit fast so sehr ans Herz wie richtige Familienangehörige. Für viele Menschen sind die Tiere auch vollwertige Familienangehörige und als solche hinterlassen sie bei Ihrem Ableben auch eine entsprechend große Lücke. Ein Schmerz, der für viele Tierbesitzer oft etwas weniger schwer zu ertragen ist, wenn sie ihr geliebtes Haustier bestatten. Unser 11880.com-Bestattung-Ratgeber sagt Ihnen, welche Möglichkeiten der Tierbestattung es gibt und was eine Tierbestattung kosten kann.
Vom Tod bis zum Grab – so verläuft die Tierbestattung
Die erste Station auf dem Weg zur Tierbestattung ist meistens der Tierarzt. Hier kann das Tier sogar noch am Leben sein, der Arzt empfiehlt jedoch aufgrund des Gesundheitszustandes, das Tier einzuschläfern. Auch bei einem plötzlichen Tod, zum Beispiel durch einen Unfall, kann der Tierarzt sich um den Verbleib des Tierkadavers kümmern, zum Beispiel indem er es an eine Tierkörperverwertungsstelle gibt. Für Sie absolut undenkbar?
Wohin mit dem Tierkadaver?
Manche Menschen gehen im wahrsten Sinne noch nicht einmal so weit: Tatsächlich gibt es Haustierbesitzer, die Tierkadaver im Hausmüll entsorgen und bei Kleintieren ist das auch gesetzlich erlaubt. Bei mittleren und großen Tieren ist das aber nach dem Tierkörperbeseitigungsgesetz nicht erlaubt. Das Gesetz besagt außerdem, dass Tiere nicht einfach irgendwo in einem Wald begraben werden dürfen, wohingegen das im eigenen Garten unter Umständen gestattet ist.
Tier im eigenen Garten begraben?
Umstände, die gegen eine Tierbestattung im eigenen Garten sprechen könnten, betreffen zunächst einmal das Tier selbst. So müssen Sie sich für die Bestattung großer Tiere eine Einwilligung des Veterinäramtes einholen und das Tier darf nicht an einer meldepflichtigen Krankheit gestorben sein. Zudem gilt, dass auch wenn es Ihr Garten ist, das Grundstück nicht Teil eines Natur- oder Wasserschutzgebietes sein darf. Wenn diese Voraussetzungen erfüllt sind, muss das Tier – eingewickelt in biologisch abbaubare Materialien – wenigstens 1,5 - 2 Meter von öffentlichen Wegen entfernt und mindestens 50 cm tief begraben werden.
Haustier tot - wohin mit dem Kadaver?
- Tierarzt
- Tierkörperverwertungsstelle
- Hausmüll (bei Kleintieren)
- Grab auf dem Tierfriedhof
- Urne auf dem Tierfriedhof
- Urne zu Hause
- Präparieren lassen
Begräbnis auf dem Tierfriedhof
Wenn Ihnen das alles zu viel Bürokratie rund um die Tierbestattung im eigenen Garten ist oder Sie schlicht und ergreifend keinen Garten haben, können Sie Ihr Tier auch professionell bestatten lassen. Das ist übrigens auch oft mindestens so schön wie ein eigener Garten, denn moderne Bestattungsunternehmen für Tierbestattung geben sich viel Mühe bei der Gestaltung und Pflege ihrer Flächen. In Deutschland gibt es zurzeit weit über 100 Tierfriedhöfe, wo die Tiere in Einzelgräbern für ca. 300 € oder in Sammelgräbern für ca. 100 € begraben werden können. Hinzu kommen weitere Kosten für die Friedhofsmiete.
Feuerbestattung für Tiere
Die Alternative ist die Feuerbestattung für Tiere. Dabei werden die Tiere entweder einzeln oder auch zusammen mit anderen Tieren eingeäschert und die Asche in eine Urne gegeben. Diese können Sie anschließend mit nach Hause nehmen oder sie ebenfalls auf einem Tierfriedhof beisetzen lassen.
Bei der Einäscherung bemessen sich die Kosten für die Tierbestattung nach dem Gewicht des Tieres. Sammeleinäscherungen sind meist ca. 30 % günstiger als Einzeleinäscherungen. So ist die Sammeleinäscherung eines Kleintieres mit gut 100 € am günstigsten. Die Einzeleinäscherung eines großen Tieres mit mehr als 50 kg kann schon mehr als 300 € kosten. Mit enthalten sind dabei bei manchen Anbietern auch die Abholung und Rückführung des Kadavers sowie ein Zertifikat über die Kremierung des Tieres. Sofern Sie eine Urnenbestattung auf einem Tierfriedhof wünschen, fallen hierfür Extrakosten an.
Darf man sein Haustier präparieren lassen?
Präparierte Tiere sind beileibe nicht jedermanns Sache. Doch beim geliebten Haustier machen viele eine Ausnahme und das Präparieren von Haustieren ist auch gesetzlich erlaubt. So richten Präparatoren nicht nur Jagdtrophäen her, sondern auch Hauskatzen, Hunde oder andere Haustiere. Das Ausstopfen des Haustieres in Ihrer Wunsch-Pose kann je nach Größe des Tieres unterschiedliche Kosten verursachen. So kann die Präparation eines Tieres von der Größe einer Maus bei gut 100 € liegen, Kleinvögel bei ca. 120 €, während ein Rauhaardackel oder eine Katze bei ca. 350 - 450 € liegen und große Tiere auch 1.000 - 2.000 € kosten können. Nach ca. 1 - 2 Monaten kehrt Ihr so Haustier „nach Hause zurück“.
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